Der Bewertungschart ist das Kerntool von aktienbewertung.info und bildet die Grundlage der dynamischen Aktienbewertung auf dieser Webseite.
Dabei wird der Aktienkurs (Abbildung 1: 1 ) ins Verhältnis zur Gewinnentwicklung pro Aktie gesetzt. Dieses Verhältnis wird auch als Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) bezeichnet.
Für jede Aktie und jeden gewählten Zeitraum wird dabei abhängig vom Gewinnwachstum automatisch ein faires KGV berechnet und durch die grüne gestrichelte Mittellinie (Abbildung 1: 2 , - ● - - ● -) dargestellt. Das zugrundeliegende Gewinnwachstum kann dabei unterschiedlich berechnet werden:
Die Statische und Adaptive Bewertung macht die Bewertung von Unternehmen untereinander Vergleichbar. Man erhält somit eine Art Referenz, um beurteilen zu können, wo das jeweils analysierte Unternehmen bewertungstechnisch in Bezug auf andere Unternehmen steht.
Zusätzlich gibt es noch eine weitere Möglichkeit, eine Aktie zu bewerten. Bei der Historischen Bewertung richtet sich das faire KGV nach der durschnittlichen Bewertung der betrachteten Aktie, das in der Vergangenheit beobachtet wurde. Dabei richtet sich die Höhe dieses beobachteten KGVs natürlich nach dem betrachteten Zeitraum. Die grüne gestrichelte Mittellinie zeigt in diesem Fall dieses historische KGV für den ausgewählten Zeitraum an.
Aufgrund von Unschärfen im Modell und der Vielfalt an Unternehmen, die ganz unterschiedliche Geschäftsmodelle betreiben, unterschiedlich verschuldet sind und unterschiedlichen Sektoren angehören, gibt es eine gewisse Streubreite in den Bewertungen. Punktschätzungen suggerieren häufig eine Scheingenauigkeit. Diese ist in der Realität aber so nie erreichbar.
Um dieser Scheingenauigkeit entgegenzutreten, wird auf aktienbewertung.info ein Streubereich angegeben. Dieser ist durch den grünen Kanal um den jeweiligen Mittelwert dargestellt.
Je nach Berechnungsart ist dieser grüne Kanal unterschiedlich zu deuten:
Die Dividende (Abbildung 1: 3 ) wird im Verhältnis zum Gewinn pro Aktie dargestellt. Dieses Verhältnis vermittelt grafisch die Höhe der Auszahlungsquote. Ist die Dividendenline auf der Gewinnlinie (Abbildung 1: 2 ), so wäre die Dividende exakt so hoch wie der Gewinn, und die Auszahlungsquote wäre bei 100%.
Die Steigung der Dividendenlinie vermittelt einen Eindruck, wie stark die Dividende gesteigert wurde, und ob eine gewisse Konstanz in der Dividendensteigerung vorhanden ist.
Bei der Darstellung der adaptiven Referenz wäre dies nicht möglich, da die Linie selbst bei konstanter Erhöhung aufgrund der jährlichen Schwankung in der Bewertungshöhe einen falschen Eindruck vermitteln würde. Daher ist die Dividende in diesem Fall mit einem entsprechenden Hinweis ausgeblendet.
Der Zeitraum kann folgendermaßen verändert werden:
Zoom: Entweder über die Tasten (Abbildung 1: 4 ), sofern vorhanden:
Max | Zeigt alle vorhandenen Werte |
Std | Zeitraum von etwa 7 Jahren |
+ | Zoomed ein Jahr hinein |
- | Zoomed ein Jahr heraus |
oder mittels Mausrad, mittels Markierung eines Bereiches durch Gedrückthalten der linken Maustaste oder - bei Touchscreens - durch zoomen mit zwei Fingern.
Verschieben des Zeitraums kann folgendermaßen geschehen. Entweder über die Tasten (Abbildung 1: 4 ), sofern vorhanden:
< | Verschiebt den Zeitraum ein Jahr in die Vergangenheit |
> | Verschiebt den Zeitraum um ein Jahr in die Zukunft |
oder durch Gedrückthalten der SHIFT-Taste auf der Tastatur mit gleichzeitigem Ziehen der Maus und Gedrückthalten der linken Maustaste, oder - bei Touchscreens - durch Ziehen mit einem Finger.
Schätzungen für laufende oder zukünftige Geschäftsjahre werden in eckigen Klammern angegeben.
Die Infobox KGV und Wachstum (Abbildung 1: 5 ) zeigt den jeweils aktuellsten Wert an. Die Seitenleiste wird nur automatisch angezeigt, wenn der Bildschirm breit genug ist. Bei Handydisplays wird die Seitenleiste automatisch ausgeblendet. Durch Drücken des linken Buttons in der dann eingeblendeten Fußzeile (siehe Abbildung 2) kann die Seitenleiste in diesem Fall temporär eingeblendet werden.
Mithilfe der Checkbox Tooltips (Abbildung 1: 6 ) können die Tooltips im Chart deaktiviert werden.
Mittels der Checkbox Log kann zwischen einer linearen und einer logarithmischen Skalierung im Preis umgeschaltet werden. Dies macht insbesondere Sinn, wenn große Zeiträume mit großem Wachstum betrachtet werden.
Hier können alle veröffentlichten Kursziele der verschiedenen Analystenhäuser eingeblendet werden (Abbildung 1: 6 ). Dabei werden verschiedene Farbcodierungen verwendet:
Kursziele, die zeitlich in der Vergangenheit liegen | |
Kursziele, die zeitlich in der Zukunft liegen und sich oberhalb des aktuellen Kurses befinden | |
Kursziele, die zeitlich in der Zukunft liegen und sich unterhalb des aktuellen Kurses befinden |
Wenn Tooltips aktiviert sind, kann mit der Maus die entsprechende Hintergrundinformation bezüglich Ausgabedatum, Kursziel sowie Analystenhaus, das das Kursziel ausgegeben hat, ermittelt werden (siehe Abbildung 3).
In der Suchleiste (Abbildung 1: 7 ) kann nach bestimmten Aktien gesucht werden. Dabei werden Symbole, Namen, Teile des Namens oder Wertpapierkennummern akzeptiert. Werden mehrere Aktien gefunden, die auf den Suchbegriff passen, dann wird eine Liste zur Auswahl angezeigt.
Bleibt das Suchfeld leer und die Suche wird aktiviert, werden alle zur Verfügung stehenden Aktien in einer Liste angezeigt. Dies geschieht auch dann, wenn von anderen Seiten der Menüpunkt Chart angeklickt wird.
Je nach Mitgliedstatus sind die angezeigten Aktien eventuell nur eingeschränkt zugreifbar:
Im Dropdown-Feld (Abbildung 4 und Abbildung 1: 8 ) kann zwischen den verschiedenen Bewertungsmetriken gewählt werden (z.B. Gewinn, Umsatz, Buchwert etc.).
Prinzipiell kann eine Bewertung relativ zu anderen Unternehmen vorgenommen werden (Referenzbewertung, statisch oder adaptiv) oder ausschließlich auf der historischen Bewertungshöhe des betrachteten Unternehmen basieren (Abbildung 5 und Abbildung 1: 9 ). Im ersten Fall hängt die Bewertungshöhe dann in der Regel maßgeblich vom Wachstum des Unternehmens ab.
Im Kapitel Empirische Berechnung der fairen Bewertung wird der Zusammenhang zwischen dem Wachstum eines Unternehmens und dessen Bewertung ausführlich beschrieben. Grundlage der Bewertung ist insbesonder das Wachstum, aber auch der jeweilige Sektor, zu dem das entsprechende Unternehmen gehört.
Je höher das Wachstum, desto höher ist in der Regel das Unternehmen bewertet. Das Wachstum bezieht sich dabei immer auf ein bestimmtes Zeitintervall. Dieses kann natürlich auf unterschiedliche Art berechnet werden. Wir stellen zwei verschiedene Methoden zur Verfügung: Statisch oder adaptiv.
Bei der Statischen Bewertung wird das Wachstum immer für das ausgewählte Zeitintervall im Chart berechnet. Auf diesem berechneten Wachstum basiert dann die Bewertung im gesamten ausgewählten Intervall.
In Abbildung 6 ist die Aktie für das Zeitintervall von 2008 bis 2016 ausgewählt. In diesem Zeitraum betrug das Gewinnwachstum im Schnitt 34,6% pro Jahr. Über die Formel aus dem Kapitel Empirische Berechnung der fairen Bewertung kann man für Technologieaktien, zu denen Apple gehört, eine korrespondierende Bewertung von dem 28,9-fachen des Gewinns pro Aktie errechnen.
Dieser Faktor wird dann auf alle Gewinne im dargestellten Zeitraum angewendet. Wird der Betrachtungszeitraum vom Benutzer geändert, dann ändert sich auch die Bewertung, da sich das neu berechnete Wachstum dann auf den veränderten Zeitraum bezieht.
Die Bewertung in Abbildung 6 ist die Bewertung, die im Schnitt bei allen anderen Unternehmen aus demselben Sektor mit ähnlichem Wachstum gemessen wurde und wird durch die grüne gestrichelte Linie (- ● - - ● -) dargestellt.
Der grüne Kanal um diese mittlere Bewertung ist der Bereich, in dem die Hälfte aller Vergleichsunternehmen bewertet waren. Der grüne Kanal eignet sich damit sehr gut, um einen relativen Bewertungsvergleich mit anderen, ähnlichen Aktien vorzunehmen.
Bei der Adaptiven Bewertung wird das Wachstum immer für ein gleitendes 4-Jahresintervall berechnet. Dabei wird segmentweise der Gewinn, der ein Jahr später ausgewiesen wurde oder, sofern er noch nicht ermittelt wurde, von Analysten geschätzt wird, jeweils mit dem Gewinn vor 3 Jahren verglichen. Auf diese Weise kann für jedes Geschäftsjahr unabhängig ein Wachstum ermittelt und die entsprechende Bewertungshöhe berechnet werden.
In Abbildung 7 ist die Aktie für das Zeitintervall von 2008 bis 2016 ausgewählt. Über die Formeln aus dem Kapitel Empirische Berechnung der fairen Bewertung kann man für Technologieaktien, zu denen Apple gehört, jeweils die korrespondierende Bewertung der jeweiligen Wachstumswerte errechnen. Diese sind für die jeweiligen Geschäftsjahre in Abbildung 4 beispielhaft in den Boxen abgebildet. Im Vergleich mit der statischen Bewertung in Abbildung 7 kann man nun den sehr viel volatileren Verlauf der faktorierten Gewinne beobachten.
Da sich die unterschiedliche Bewertung auch auf die Darstellung der Dividende auswirken würde und damit das Gefühl für eventuelle Dividendensteigerungen verloren geht, werden die Dividenden in dieser Darstellung nicht angezeigt.
Der entscheidende Vorteil bei dieser Berechnungsart ist, dass bei einer Veränderung des Darstellungszeitraums im Gegensatz zur Statischen Bewertung die Bewertungshöhe nicht verändert, da sie unabhängig vom Betrachtungszeitraum berechnet wird.
Die Bewertung in Abbildung 7 ist die Bewertung, die im Schnitt bei allen anderen Unternehmen aus demselben Sektor mit dieser Methode gemessen wurde und wird durch die grüne gestrichelte Linie (- ▪ - - ▪ -) dargestellt.
Der grüne Kanal um diese mittlere Bewertung ist der Bereich, in dem die Hälfte aller Vergleichsunternehmen bewertet waren. Der grüne Kanal eignet sich damit sehr gut, um einen relativen Bewertungsvergleich mit anderen, ähnlichen Aktien vorzunehmen.
Bei der Historischen Bewertung basiert die Bewertungshöhe auf der vergangenen Bewertung der betrachteten Aktie.
In Abbildung 8 ist die Aktie von Apple für das Zeitintervall 2008 bis 2016 ausgewählt. In diesem Zeitraum war die Aktie im Schnitt mit einem KGV von 17,8 bewertet. Dieser Faktor wird dann für das gesamte Intervall mit den jeweiligen Gewinnen pro Aktie multipliziert und in der grünen gestrichelten Linie (- ▿ - - ▿ -) dargestellt.
Der grüne Kanal um diese mittlere Bewertung ist der Bereich, in dem sich der Aktienkurs in zwei Dritteln der Zeit (67%) aufgehalten hat (einfache Standardabweichung).
Überschreitet der Aktienkurs den grünen Kanal nach oben, dann ist er im Verhältnis zur vergangenen Bewertung zu hoch bewertet (circa 16% der Zeit), unterschreitet der Kurs den grünen Kanal, dann ist er tendenziell unterbewertet (16% der Zeit).
Manchmal ist es hilfreich, zwei verschiedene Berechnungsarten für die Bewertung miteinander zu vergleichen. Auf der rechten Seite des Menüs für Berechnungsarten (Abbildung 9 und Abbildung 1: 10 ) kann eine zweite Berechnungsart in die Grafik eingeblendet werden.
Diese wird dann als rote gestrichelte Linie in die Grafik eingeblendet. Dabei handelt es sich dann allerdings nur um den jeweiligen Mittelwert, der mit der grünen gestrichelten Mittellinie der Hauptdarstellung korrespondiert. Somit lassen sich nur die Verläufe der Mittelwerte vergleichen. Für den Vergleichswert wird kein Streubereich dargestellt.
In Abbildung 10 ist beispielhaft die Adaptive Bewertung als Hauptdarstellung und die Statische Bewertung als Vergleichsdarstellung abgebildet.
In Abbildung 11 ist eine weiteres Beispiel für die Statische Bewertung als Hauptdarstellung mit der Historischen Bewertung als Vergleichsdarstellung zu sehen. Damit ist ersichtlich, dass die Aktie im dargestellten Zeitraum historisch niedriger bewertet war als die Mehrzahl der Vergleichsaktien. Tatsächlich befindet sich die rote gestrichelte Linie sogar unterhalb des grünen Kanals und ist damit historisch im Bereich der 25% niedrigst bewerteten Aktien im Vergleichssektor mit ähnlichem Wachstum.
Die Qualität der Bewertung, in die insbesondere auch Analystenschätzungen einfließen, steht und fällt natürlich mit der Genauigkeit der Prognosen der Analysten. Um eine Vorstellung davon zu bekommen, wie treffgenau die Prognosen für die analysierte Aktie in der Vergangenheit war, steht die Karte Güte der Analystenschätzungen zur Verfügung (siehe Abbildung 12 und Abbildung 1: 11 ).
Die angezeigten Anteile beziehen sich auf die Quartalsschätzungen der letzten 5 Geschäftsjahre. Das heißt, es werden insgesamt 20 Quartalsschätzungen berücksichtigt.
Hierbei stehen im Wesentlichen drei Kennzahlen zur Verfügung:
Gewinne höher oder gleich | Anteil der Gewinnschätzungen, die zu konservativ waren. D.h., das Unternehmen lieferte bessere Quartalszahlen als von den Analysten im Mittel geschätzt. Je höher die Zahl, desto besser hat das Unternehmen geliefert. |
Übertroffen um | Diese Zahl gibt den an, um wieviel Prozent der Gewinn im Mittel höher ausfiel, als die Schätzungen prognostiziert hatten. |
Anzahl Analysten | Gibt die Anzahl der Analysten an, die bei dieser Aktie eine Schätzung abgegeben hatten. |
Dies kann auch umgekehrt ausfallen, d.h., das Unternehmen hat schlechter performed als von den Analysten prognostiziert.