Wachstumsanalyse

In der Welt der Investitionen ist die Fähigkeit, das potenzielle Wachstum eines Unternehmens zu analysieren und zu verstehen, wie dieses Wachstum sich auf die Aktienrendite auswirken kann, ein entscheidender Vorteil. Die Wachstumsanalyse gibt Investoren ein Werkzeug an die Hand, mit dem sie nicht nur die Vergangenheit eines Unternehmens betrachten, sondern auch Einschätzungen über seine zukünftige Performance treffen können.

Diese Anleitung zielt darauf ab, Ihnen einen tiefen Einblick in die Methodik der Wachstumsanalyse zu geben, speziell konzentriert auf das Umsatzwachstum und dessen Einfluss auf die Gesamtrendite aus Kursgewinnen und Dividenden. Indem wir uns auf diese Aspekte konzentrieren, möchten wir Ihnen die Werkzeuge an die Hand geben, fundierte Entscheidungen zu treffen und potenziell erhebliche Erträge aus Ihren Investitionen zu erzielen.

Die Wachstumsanalyse

Um die Wachstumsanalyse zu verstehen, wird hier zunächst als Beispiel das Unternehmen Microsoft über die letzten 10 Jahre verwendet. In diesem Zeitraum hat das Unternehmen den Umsatz um 179,5% gesteigert. Trotz dieser eher mäßigen Steigerung von durchschnittlich 10,8% pro Jahr betrug aber die Gesamtrendite für den Investor ganze 978,6%. Diese besteht aus den Kursgewinnen plus der Dividendenzahlungen.

Eine Umsatzsteigerung von 179,5% bedeutet, dass sich fundamental betrachtet der Umsatz, der vor 10 Jahren erwirtschaftet wurde, um den Faktor 2,8 erhöht hat. Das Investment des Anlegers, der vor 10 Jahren die Aktie gekauft hat, hat sich allerdings um den Faktor 10,8 erhöht. Das bedeutet, dass das Investment in Microsoft einen Hebel von fast 3,9 gegenüber der Erhöhung des Umsatzes generiert hat, was natürlich für den Investor einen deutlichen Mehrwert gebracht hat (siehe Abbildung 1).

Abbildung 1: Modell der Hebelwirkung des Unternehmens Microsoft

Wie ist das möglich? Das soll mittels der Wachstumsanalyse transparent gemacht werden.

Dazu werden die einzelnen Komponenten, die zu der Hebelwirkung beitragen, einzeln herausgefiltert und analysiert. Der gesamte Prozess vom Umsatzwachstum zur Gesamtrendite wird also in einzelne Komponenten oder Faktoren zerlegt (Faktoranalyse).

Grundlagen der Wachstumsanalyse

Die Basis oder der Startpunkt der Wachstumsanalyse ist das Umsatzwachstum:

Umsatzwachstum: Der Umsatz eines Unternehmens ist oft der erste Indikator, den Analysten und Investoren betrachten, um ein Gefühl für die Geschäftsaktivität und ihre Skalierbarkeit zu bekommen. Umsatzwachstum zeigt an, wie schnell ein Unternehmen seine Verkäufe im Vergleich zu einem vorherigen Zeitraum steigern konnte. Es ist ein Zeichen für die Nachfrage nach den Produkten oder Dienstleistungen des Unternehmens und dessen Fähigkeit, in einem wettbewerbsintensiven Markt zu expandieren.

Die Margen beschreiben das Verhältnis zwischen dem Gewinn und dem Umsatz, also welcher Anteil des Umsatzes nach Abzug der Kosten als Gewinn übrig bleibt. Eine Margenausweitung bedeutet eine höhere Effizienz, also Ausnutzung des Umsatzes durch Kostensenkung. Diese führt zu höheren Gewinnen und bildet den ersten möglichen Hebel für beschleunigtes Wachstum:

Margenausweitung: Eine Verbesserung der Gewinnmargen kann auch bei moderatem Umsatzwachstum zu einem signifikanten Anstieg des Nettogewinns führen. Dies wird oft durch Kostensenkungen oder effizientere Betriebsabläufe erreicht.

In der Abfolge vom Umsatz zum Gewinn werden also die folgenden Wachstumskomponenten betrachtet:

Umsatz Das Umsatzwachstum ist die Basis des Modells und damit eine primäre Input-Größe.
Bruttomarge Die Bruttomarge gibt an, wie viel Prozent des Umsatzes nach Abzug der Herstellungskosten des verkauften Produkts oder der erbrachten Dienstleistung als Bruttoertrag übrig bleibt. Sie zeigt somit die Effizienz, mit der ein Unternehmen seine Rohstoffe und direkten Arbeitskosten in Umsatz umwandelt.
Operative Marge Die operative Marge gibt an, welcher Prozentsatz des Umsatzes nach Abzug der betrieblichen Aufwendungen, wie Produktionskosten, Verwaltungskosten und Vertriebskosten, aber vor Zinsen und Steuern, als Gewinn verbleibt. Sie spiegelt die Effizienz wider, mit der ein Unternehmen seine Kerngeschäftsaktivitäten verwaltet und profitabel gestaltet.
Nettomarge Die Nettomarge zeigt, welcher Anteil des Gesamtumsatzes eines Unternehmens nach Abzug aller Betriebs-, Zins-, und Steuerkosten sowie sonstiger Aufwendungen als Reingewinn übrig bleibt. Diese ist letztlich das wesentliche Element, um den Nettogewinn aus dem Umsatz zu ermitteln. Sie bietet damit ein umfassendes Bild der finanziellen Gesundheit und der Profitabilität des Unternehmens, indem sie die Effizienz seiner gesamten Betriebsführung und finanziellen Aktivitäten bewertet.
Gewinn Das Nettogewinnwachstum entsteht durch eine Kombination des Umsatzwachstums und der (Netto-)Marge.

Es ist wichtig zu erwähnen, dass eigentlich für den Übergang vom Umsatz zum (Netto-)Gewinn lediglich die Nettomarge von Interesse ist. Um jedoch einen Eindruck zu bekommen, welche der drei Margen den größten Beitrag zum Wachstum liefert, werden alle drei Margen separat dargestellt.

Aktienrückkäufe: Wenn ein Unternehmen eigene Aktien zurückkauft, verringert es die Anzahl der ausstehenden Aktien, was das Earnings per Share (EPS) erhöht und oft zu einem Anstieg des Aktienkurses führt.

Durch Aktienrückkäufe steigt bei gleichem Gewinn der Gewinn pro Aktie. Dies ist ein weiterer möglicher Hebeleffekt.

Kursgewinne: Kursgewinne entstehen, wenn der Preis einer Aktie im Laufe der Zeit steigt. Sie sind die Differenz zwischen dem Kaufpreis und dem Verkaufspreis der Aktie und repräsentieren den Kapitalzuwachs, den ein Investor realisiert.

Kursgewinne sollten für einen nachhaltigen Wertzuwachs langfristig mit dem fundamentalen Wachstum korrelieren. Manchmal verändert sich aber auch das Verhältnis zwischen Kurs und Fundamentaldaten. Dieses Verhältnis wird auch als Kurs-Gewinn-Verhältnis oder kurz KGV bezeichnet. Steigt das KGV, dann wird die Aktie teurer. Teilweise kann dies durch stärkeres Wachstum der Fundamentaldaten begründet sein, häufig ist dies aber auch ein Momentum-getriebener Effekt, auf den das Unternehmen nur einen begrenzten Einfluss hat.

Höhere Bewertung am Markt: Die Bereitschaft der Investoren, höhere Preise für Aktien zu zahlen, kann durch verbesserte Marktstimmung, Branchentrends oder das zukünftige Wachstumspotenzial des Unternehmens beeinflusst werden. Dies reflektiert sich in einem höheren Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV).

Ist man bereits investiert, ist eine Erhöhung des KGVs vorteilhaft, denn der Kurs steigt stärker als die Fundamentaldaten, weil die Anleger positiv über die Zukunft des Unternehmens gestimmt sind. Ist man jedoch noch nicht investiert, kann dies nachteilig sein, da man nun mehr für das Unternehmen bezahlen muss. Daher wird in der Wachstumsanalyse eine Ausweitung des KGVs rot eingefärbt.

Dividenden: Dividenden sind Ausschüttungen von Unternehmen an ihre Aktionäre, meist aus den erwirtschafteten Gewinnen. Sie stellen einen direkten Ertragsstrom für den Investor dar und können reinvestiert werden, um den Zinseszinseffekt zu nutzen. Sie tragen zur Gesamtrendite, die sich durch eine Investition ergibt, bei.

Dividendensteigerungen: Häufig werden die Dividenden im Laufe der Zeit gesteigert. Dies macht das Investment für die Anleger langfristig interessanter. Die Steigerungen ergeben sich durch zwei Effekte: Gewinnwachstum und Vergrößerung der Anteile durch Aktienrückkäufe. Über einen längeren Zeitraum betrachtet kann der Steigerungsanteil zu höheren Erträgen führen als die ursprünglich gezahlte Dividende.

Gesamtrendite: Die Gesamtrendite einer Investition umfasst sowohl die Kursgewinne (oder -verluste) als auch die Dividendenerträge, die während der Haltedauer der Investition anfallen. Sie bietet ein umfassendes Bild der tatsächlichen Rendite, die ein Investor aus seiner Anlage erzielt hat.

Bedeutung des Analysezeitraums

Die Auswahl des richtigen Zeitraums für die Analyse ist von entscheidender Bedeutung. Ein zu kurzer Zeitraum kann durch saisonale Schwankungen oder vorübergehende Marktbedingungen verzerrt sein, während ein zu langer Zeitraum die jüngsten Entwicklungen unterbewerten könnte. Ein Zeitraum von mindestens fünf Jahren wird oft empfohlen, um einen guten Überblick über das Wachstum eines Unternehmens und seine Fähigkeit, verschiedene Marktbedingungen zu navigieren, zu bekommen.

Das Tool verstehen und nutzen

Abhängig von der Auswahl des Analysezeitraums für die Wachstumsanalyse ermittelt das Tool die notwendigen Daten, um die notwendigen Informationen für eine detaillierte Analyse bereitzustellen. Hier ist der erweiterte Prozess:

Automatische Datenextraktion und -visualisierung

Datenextraktion: Sobald der Zeitraum festgelegt ist, greift das Tool automatisch auf eine umfangreiche Datenbank zu, um Umsatzdaten sowie kritische Finanzkennzahlen wie Margen, Gewinnwachstum und EPS-Wachstum für das ausgewählte Unternehmen zu extrahieren.

Der Zeitraum kann über den dargestellten Bewertungschart gewählt werden.

Visualisierung im Flowchart: Die extrahierten Daten werden in einem interaktiven Flowchart visualisiert (siehe Abbildung 2). Dieser Chart zeigt nicht nur den Umsatz und den Gewinn, sondern auch, wie sich die einzelnen Komponenten wie Margenausweitung, EPS-Wachstum und andere Faktoren auf die Gesamtrendite auswirken.

Abbildung 2: Beispiel für den Flowchart von Apple mit Tabelle

Einfärbung der Knoten: Jeder Knoten im Flowchart wird basierend auf dem CAGR-Wert (Compound Annual Growth Rate) für die jeweiligen Faktoren eingefärbt. Diese Farbcodierung ermöglicht es den Nutzern, schnell die Bereiche mit dem stärksten Wachstumsbeitrag zu identifizieren und zu verstehen, wie diese das Gesamtergebnis beeinflussen.

Die Farbe der Knoten ist für die einzelnen Komponenten unterschiedlich. Die maximale Färbung in grün beziehungsweise rot hängt von der Komponente und deren typischen Beitrag zum Wachstum pro Jahr wie folgt ab:

Komponente Hohes Wachstum Neutral Starker Rückgang
Gesamtrendite +30% 0% -30%
Kursgewinn +25% 0% -25%
Dividende +5% 0% -5%
Bewertungsveränderung +20% 0% -20%
Gewinnwachstum pro Aktie +20% 0% -20%
Gewinnwachstum +20% 0% -20%
Aktienrückkäufe pro Jahr +2,5% 0% -2,5%
Umsatzwachstum +20% 0% -20%

Tabelle mit CAGR-Werten: Zusätzlich zur Visualisierung im Flowchart wird eine Tabelle angezeigt, die die CAGR-Werte für die verschiedenen analysierten Faktoren zusammenfasst (Abbildung 2, rechte Seite). Diese Tabelle bietet einen schnellen Überblick über die jährliche Wachstumsrate der einzelnen Komponenten und erleichtert die Analyse der Unternehmensperformance über den gewählten Zeitraum. Bei kleinen Displays (z.B. Handybildschirm) wird statt der Tabelle nur das jeweils markierte Element dargestellt.

Die Kombination aus automatisierter Datenextraktion, visueller Darstellung im Flowchart und der Tabelle mit CAGR-Werten ermöglicht es Investoren, eine tiefgreifende Analyse mit minimalem Aufwand durchzuführen. Dieses Feature hebt die Bedeutung jedes Faktors für die Gesamtrendite hervor und unterstützt bei der Entscheidungsfindung.

Steuerung des Tools

Um das das Tool effizient zu nutzen, ist es wichtig, die verschiedenen Steuerungselemente zu verstehen:

  • Zeitraumauswahl: Hier können Sie den Zeitraum für Ihre Analyse genau definieren. Eine flexible Auswahl des Zeitraums ermöglicht es Ihnen, verschiedene Szenarien zu simulieren und zu sehen, wie sich unterschiedliche Zeitfenster auf die prognostizierte Rendite auswirken.

Fallstudie: Microsoft

Die Fallstudie über Microsoft illustriert, wie das beschriebene Analysetool verwendet wird, um eine tiefgehende Wachstumsanalyse durchzuführen, die Umsatzwachstum, Margenexpansion, EPS-Wachstum und deren Einfluss auf die Aktienperformance über einen ausgewählten Zeitraum hinweg untersucht.

Unternehmensüberblick

Microsoft, ein führendes Technologieunternehmen, ist bekannt für seine robuste Geschäftstätigkeit und sein starkes Wachstum in verschiedenen Sektoren, darunter Software, Cloud-Dienste und Hardware. Trotz des bereits großen Umfangs des Unternehmens hat Microsoft es geschafft, kontinuierliches Wachstum zu zeigen, was es zu einem interessanten Fall für unsere Analyse macht.

Analyse des Umsatzwachstums und der Performance

  • Auswahl des Zeitraums: Für diese Analyse wurde ein Zeitraum von 2014 bis 2024 (10 Jahre) gewählt, um das Wachstum zu analysiseren.
  • Automatische Datenextraktion: Das Tool hat automatisch Umsatzdaten, Margen, EPS-Wachstum und andere relevante Finanzkennzahlen aus seiner Datenbank extrahiert beziehungsweise berechnet.
  • Visualisierung und CAGR-Bewertung: Das Flowchart, das automatisch generiert wurde, zeigt deutlich, wie Microsofts Umsatzwachstum, Margenexpansion und EPS-Wachstum miteinander verbunden sind und wie diese Faktoren zu einer erhöhten Gesamtrendite beigetragen haben. Die Knoten im Flowchart wurden basierend auf den CAGR-Werten eingefärbt, die eine klare Visualisierung der Wachstumsbereiche bieten. Besonders hervorzuheben sind die Knoten, die Microsofts Cloud-Sparte und Software-Lizenzen repräsentieren, welche die höchsten CAGR-Werte aufwiesen (Abbildung 3).
Abbildung 3: Wachstumsanalyse von Microsoft

Einflussfaktoren auf die Performance

  • Margenausweitung: Eine Schlüsselkomponente von Microsofts Erfolg war die signifikante Margenausweitung, getrieben durch den Übergang zu hochmargigen Cloud-Diensten. Auch ohne Umsatzwachstum wäre der Gewinn in dem ausgewählten Zeitraum demnach um 35,3% gewachsen (Nettomarge). Allerdings ist auch zu erkennen, dass die Bruttomarge gefallen ist. Die Herstellungskosten sind also höher, jedoch konnten die Betriebskosten deutlich gesenkt werden (Operative Marge bzw. Nettomarge).
  • EPS-Wachstum: Das Unternehmen hat durch strategische Aktienrückkäufe das EPS gesteigert, was zusammen mit dem Gewinnwachstum zu einer attraktiven Aktienbewertung beigetragen hat. Alleine die Aktienrückkäufe haben die Gewinne pro Aktie um 11,7% gesteigert.
  • Marktbewertung: Die zunehmende Akzeptanz von Cloud-Diensten und eine starke Marktpositionierung haben zu einer höheren Bewertung von Microsoft an der Börse geführt, was sich aus Sicht eines Investors positiv auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis ausgewirkt hat. Die Aktie ist somit an der Börse teurer geworden, und zwar um 143,6%.
  • Kursgewinn: Das Wachstum des Gewinns pro Aktie (EPS) zusammen mit der höheren Bewertung haben insgesamt zu Kursgewinnen in Höhe von 929,6% geführt.
  • Gesamtrendite: Zusammen mit der Dividende, die in dem ausgewählten Zeitraum gezahlt wurde, betrug die Gesamtrendite 978,6%. Insgesamt trug die Dividende 4,5% zur Gesamtrendite bei.
  • Dividende: Insgesamt wurden knapp 20 USD Dividenden gezahlt. Bezogen auf das ursprüngliche Investment, das vor 10 Jahren getätigt wurde (Kurs circa 40 USD), wurden insgesamt 49% Dividenden ausgezahlt. Wäre die Dividende in dem Zeitraum nicht gesteigert worden, wären dies insgesamt nur 28% gewesen.
  • Dividendensteigerung: Durch die Steigerung der Dividende wurden weitere 21,5% Rendite auf den ursprünglichen Preis erwirtschaftet. Der Steigerungsbetrag macht also kumuliert fast die Hälfte aller Dividendenzahlungen aus. Dieser Effekt wird umso deutlicher, je länger der betrachtete Zeitraum ist und je höher die Steigerungen ausfallen.

Grafische Analyse des Einflusses

Die grafische Darstellung im Tool verdeutlicht den Hebeleffekt und verdeutlicht auf grafische Weise die größten Treiber dieses Effektes. Dabei können die Margenausweitung, das der Effekt der Aktienrückkäufe, die Marktbewertung sowie der Einfluss der Dividenden eine Rolle spielen. Die Farbcodierung im Flowchart, basierend auf den CAGR-Werten, erleichtert das Verständnis des relativen Beitrags jedes Faktors zur Gesamtperformance.

Abbildung 4 zeigt deutlich, wo die größten Hebeleffekte erzielt wurden. Aktienrückkäufe haben beispielsweise einen größeren Effekt als die Dividenden. Der größte Effekt allerdings wurde durch die höhere Bewertung an der Börse erzielt.

Abbildung 4: Beispiel für die grafische Darstellung des Hebeleffektes

Diese Fallstudie zeigt deutlich, wie das Analysetool genutzt werden kann, um eine umfassende Einsicht in die finanzielle Performance und die Wachstumsdynamik eines Unternehmens zu gewinnen. Durch die automatische Datenextraktion, die detaillierte Visualisierung und die Analyse der Einflussfaktoren können Investoren Wachstumseffekte besser verstehen.

Praktische Tipps und Best Practices

Die effektive Nutzung des Tools für die Wachstumsanalyse kann den Unterschied zwischen durchschnittlichen und außerordentlich informierten Investitionsentscheidungen ausmachen. Hier sind einige Tipps und Best Practices, um das Maximum aus dem Tool herauszuholen:

Tipps zur Nutzung des Tools

  • Vollständige Datennutzung: Nutzen Sie die automatische Datenextraktion vollständig aus, um ein umfassendes Verständnis der finanziellen Gesundheit und des Wachstumspotenzials eines Unternehmens zu erlangen. Die vom Tool bereitgestellten Informationen sind ein guter Ausgangspunkt für eine tiefere Analyse.
  • Analyse über mehrere Zeiträume: Führen Sie die Analyse für verschiedene Zeiträume durch, um ein Gefühl für die Konsistenz des Wachstums und der Performance des Unternehmens zu bekommen. Dies kann helfen, Trends zu identifizieren und die zukünftige Richtung besser einzuschätzen.
  • Farbcodierung nutzen: Die Farbcodierung im Flowchart basierend auf CAGR-Werten ist ein leistungsstarkes visuelles Hilfsmittel. Nutzen Sie es, um schnell Bereiche mit hohem Wachstum zu identifizieren und deren potenziellen Einfluss auf die Gesamtrendite zu bewerten.

Häufige Fallstricke vermeiden

  • Überbewertung kurzfristiger Trends: Während kurzfristige Daten Einblicke bieten können, ist es wichtig, Investitionsentscheidungen auf langfristigen Trends und soliden Fundamentaldaten zu basieren.
  • Vernachlässigung des Marktumfelds: Die Analyse sollte immer im Kontext des breiteren Marktumfelds und der Branche durchgeführt werden. Externe Faktoren können die Performance erheblich beeinflussen und sollten in die Analyse einbezogen werden.
  • Unterschätzung der Bedeutung von Dividenden: Für viele Investoren können Dividenden einen erheblichen Teil der Gesamtrendite ausmachen. Berücksichtigen Sie daher immer Dividendenwachstum und -auszahlungen in Ihrer Analyse.

Schlussfolgerungen

Die Wachstumsanalyse ist ein entscheidendes Werkzeug für Investoren, die tiefergehende Einblicke in die Performance und das Potenzial von Unternehmen gewinnen möchten. Durch die Kombination aus automatisierter Datenerfassung, detaillierter Visualisierung und umfassender Analyse ermöglicht das Tool eine präzise Bewertung von Umsatzwachstum, Margenexpansion, EPS-Wachstum und anderen Schlüsselfaktoren, die die Aktienrendite beeinflussen.

Die Fallstudie zu Microsoft hat gezeigt, wie das Tool in der Praxis angewendet werden kann, um fundierte Investitionsentscheidungen zu treffen. Durch die Nutzung der im Tool integrierten Daten und Visualisierungen können Investoren die Wachstumstreiber eines Unternehmens besser verstehen lernen.

Wir hoffen, dass diese Anleitung Ihnen hilft, das Tool effektiv für Ihre Investitionsanalyse zu nutzen und so informierte Entscheidungen zu treffen, die zu einer Steigerung Ihrer Investitionsrenditen führen.

Warren Buffetts Ein-Dollar-Regel

EIn weiteres Tool, das hier mit der Wachstumsanalyse verknüpft wird, stellt die Ein-Dollar-Regel von Warren Buffett dar.

Warren Buffett hat in seinem Letter to Shareholders aus dem Jahr 1983 geschrieben: “We test the wisdom of retaining earnings by assessing whether retention, over time, delivers shareholders at least $1 of market value for each $1 retained.”

Damit ist gemeint, dass für jeden Dollar des Gewinns, den das Unternehmen nicht in Form einer Dividende an die Investoren auszahlt (Retained Earnings) mindestens ein Dollar an Marktwert hingewonnen werden sollte - ansonsten wäre es besser gewesen, das Geld auszuzahlen und nicht zu re-investieren.

Im Falle von Microsoft waren das über einen Zeitraum von 10 Jahren immerhin 10,20 USD pro eingesetztem Dollar. Die Re-Investitionen des Hauptteils der Gewinne durch Microsoft haben sich also mehr als gelohnt. Es wäre schwierig für die Investoren gewesen, eine bessere Investition über eine Auszahlung in Form einer Dividende zu finden, zumal hier auch noch steuerliche Effekte eine Rolle gespielt hätten.

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