08.07.2022 18:54 Uhr
Aktie der Woche 08.07.2022: Schneider Electric S.E.
WKN: 860180, ISIN: FR0000121972
Automatisch erstelltDas Unternehmensprofil von Schneider Electric S.E.
Schneider Electric S.E. bietet weltweit digitale Lösungen für Energie und Automatisierung. Es ist in zwei Segmenten tätig, Energiemanagement und Industrieautomation. Das Unternehmen bietet Produkte für Stromschienen und Kabelhalterungen, Leistungsschalter und Schalter, Schütze und Schutzrelais, elektrische Schutz- und Steuerungsprodukte, Softwarelösungen für das Energiemanagement, Transferschalter, Überspannungsschutz- und Stromkonditionierungsprodukte, Stromüberwachungs- und -steuerungsprodukte, Stromqualität und Strom Faktorkorrekturprodukte, Drucktasten, Schalter, Kontrollleuchten und Joysticks, Softwareprodukte sowie Schalttafeln und Gehäuse. Es bietet auch Zugangskontrolle, Gebäudemanagement, Branderkennung, Sensoren und Raumeinheiten, Ventile und Ventilstellantriebe sowie Antriebe mit variabler und frequenzgesteuerter Drehzahl. Darüber hinaus bietet das Unternehmen Softwareprodukte für die Einspeiseautomatisierung, Netzautomatisierung und SCADA, Mittelspannungsschaltanlagen und -transformatoren, Außenausrüstung, Produkte für die Automatisierung von Umspannwerken und Schaltanlagenkomponenten an. Darüber hinaus bietet es kritische Stromversorgungs- und Kühlungsdienste, Rechenzentrumssoftware, IT-Stromverteilungsprodukte, vorgefertigte Rechenzentrumsmodule, Racks und Zubehör sowie Sicherheits- und Umweltüberwachungsprodukte. Heimautomatisierung und -sicherheit, Installationsmaterialien und -systeme, Lichtschalter und Steckdosen sowie unterbrechungsfreie Stromversorgungsprodukte; und Mensch-Maschine-Schnittstelle, industrielle Automatisierungssoftware, industrielle Kommunikation, Messung und Instrumentierung, Bewegungssteuerung und Robotik, Signaleinheiten, programmierbare Logik- und Automatisierungssteuerungen, Stromversorgung und Schutz, Prozesssteuerung und -sicherheit, RFID-Systeme, Signalgeräte und andere industrielle Automatisierung und Steuerungsprodukte sowie Solar- und Energiespeicher. Das Unternehmen wurde 1836 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Rueil-Malmaison, Frankreich.
Bei Schneider Electric S.E. handelt es sich um ein Large Cap Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von 65 Milliarden EUR. Large Caps gelten als risikoarme Investments. Aufgrund der Unternehmensgröße sind aber eher niedrigere Renditen zu erwarten.
Die Bewertung von Schneider Electric S.E.
Die Aktie von Schneider Electric S.E. notiert derzeit bei einem Kurs von 115,32 EUR.
In dem untenstehenden Graphen ist die Statische Bewertung auf der Basis des Gewinns zu sehen. Demnach ist die Aktie aktuell leicht überbewertet mit 10% über dem fairen Wert.
Wie wird bei der Statischen Bewertung der faire Wert und der Normbereich bestimmt?
Die Basis für die Bewertung bildet das Gewinnwachstum. Je höher das Wachstum, desto höher ist in der Regel die Bewertung an der Börse. Im dargestellten 9-Jahres Zeitraum von 2014 bis 2023 betrug das Gewinnwachstum von Schneider Electric S.E. im Schnitt 8,9% pro Jahr. Jedoch sollte beachtet werden, dass die exakte Gewinnentwicklung bis 2023 noch nicht bekannt ist, da der Gewinn oder Verlust für das Geschäftsjahr 2023 zunächst auf der mittleren Schätzung von insgesamt 18 Analysten beruht. Sollte diese Schätzung nicht eintreffen, kann die tatsächliche Gewinnentwicklung von der Darstellung abweichen. Damit würde sich auch die Bewertung des Unternehmens entsprechend verändern. Vergleicht man nun Schneider Electric S.E. mit anderen Unternehmen aus dem Sektor Industrie, die ein ähnliches Gewinnwachstum aufweisen, so ergibt sich ein faires KGV von 17,1. Die Hälfte aller Unternehmen aus dem Sektor Industrie, die ein vergleichbares Wachstum aufweisen, bewegen sich in einem Bereich zwischen einem KGV von 13,3 und 23,3.
Bezogen auf den interpolierten Gewinn von 2021 und der Schätzung von 2022 ergäbe sich daher für Schneider Electric S.E. ein fairer Wert von etwa 104 EUR. Dieser ist in der Grafik als grüne gestrichelte Linie dargestellt (- ● - - ● -).
Das aktuelle KGV von Schneider Electric S.E. beträgt 18,8. Legt man nun den Bereich zugrunde, in dem die Bewertung der Hälfte aller Vergleichsunternehmen liegt, so ergibt sich ein Bereich von 81,10 EUR bis 143 EUR für die Aktie von Schneider Electric S.E.. Dieser Bereich ist in der Grafik als grünes Band dargestellt ( ).
Die aktuelle Dividendenrendite von Schneider Electric S.E. bezogen auf die Schätzung für das Geschäftsjahr 2022 beträgt 2,7%. Die Dividende wurde bis zur letzten Auszahlung in 2021 im Schnitt um 6,1% pro Jahr gesteigert.
Prognose für Schneider Electric S.E.
Die Prognose für Schneider Electric S.E. kann in Abbildung 3 betrachtet werden. Die Prognose beruht auf zwei Aspekten: Auf der einen Seite handelt es sich um den Durchschnittswert von verschiedenen Analystenschätzungen, die sich natürlich im Laufe der Zeit noch verändern können.Zum Anderen ist die Referenzbewertung abhängig vom historischen und teilweise auch prognostizierten Gewinnwachstum. Sollte sich also das Gewinnwachstum abschwächen, so kann also auch die Faktorierung geringer werden.
Würde der aktuelle Kurs von 115,32 EUR bis zum 31.12.2023 gemäß der Referenz bewertet werden, dann würde der Kurs an diesem Tag bei 125,82 EUR liegen. Addiert man dann noch die erwarteten Dividenden in Höhe von 4,65 EUR hinzu, ergäbe sich ein potentieller Gewinn von 15,14 EUR oder 13,1%. Dies entspricht einem annualisierten Gesamtgewinn von 8,6%.
Die Unternehmensqualität von Schneider Electric S.E.
Hierzu betrachten wir im Folgenden die Profitabilität und die Schuldensituation von Schneider Electric S.E..
Dabei spielt zunächst noch gar keine Rolle, was das Unternehmen genau macht.
Die Freie Cashflow-Rendite (FCR) ist eine Kennzahl, die anzeigt, wie profitabel ein Unternehmen arbeitet. Dabei wird abgeschätzt, wie viel Cashflow mit dem vom Unternehmen eingesetzten Kapital erwirtschaftet wird. Je höher der generierte Cashflow ist, desto profitabler arbeitet das Unternehmen.
Dabei wird jedoch eine abgewandelte Variante des Cashflows verwendet, die sogenannten Owner Earnings, wie sie einst Warren Buffet für seine Investmententscheidungen definiert hatte.
Schneider Electric S.E. wird voraussichtlich im Geschäftsjahr 2022 insgesamt 12,30% des für die Geschäftstätigkeit eingesetzten Fremd- und Eigenkapitals an Cashflow erwirtschaften. Damit verfügt das Unternehmen über eine gute Profitabilität. Jedoch ist zu berücksichtigen, dass diese Kennzahl noch nicht endgültig ist, da der Wert auf Analystenschätzungen beruht.
Die Freie Cashflow-Rendite wird voraussichtlich gegenüber dem abgelaufenden Geschäftsjahr um 0,6 Prozentpunkte gesteigert werden. Dies zeugt von einer Stärke des Unternehmens. In dem gesamten dargestellten Zeitraum von 2015 bis 2022 wird die Freie Cashflow-Rendite voraussichtlich um 6,8 Prozentpunkte gesteigert werden. Schneider Electric S.E. wird also insgesamt profitabler werden.
Das Gesamtvermögen von Schneider Electric S.E. in Höhe von 54,55 Mrd. EUR gliedert sich laut Bilanz vom 12/21 in folgende Positionen:
● Kernvermögen | 27,20 Mrd. EUR |
● Cash und Wertpapiere | 2,63 Mrd. EUR |
● Firmenwert (Goodwill) | 24,72 Mrd. EUR |
In der Bilanz fällt auf, dass der enthaltene Firmenwert (Goodwill) mit 45,3% extrem hoch ist. Als Goodwill bezeichnet man den Wert, der für ein übernommenes Unternehmen mehr bezahlt wurde als der bilanztechnisch nötig. Dies kann sich zwar in Zukunft durch Synergieeffekte auszahlen. Somit wäre der Firmenwert tatsächlich ein Mehrwert. Anders herum kann der Goodwill aber auch über die Zeit abgeschrieben werden, wofür es keine klaren zeitlichen Limits gibt, sollte sich der Mehrwert nicht auszahlen. Daher birgt der Firmenwert ein gewisses finanzielles Risiko und sollte eher skeptisch bewertet werden. Wird nämlich der Goodwill abgeschrieben, so sinkt das Vermögen, und damit steigt die Schuldenquote.
Die Höhe des Vermögens hat sich gegenüber dem vorhergehenden Geschäftsjahr vergrößert, was positiv gewertet werden kann. Insgesamt hat sich das Vermögen während der dargestellten Zeitdauer im Schnitt vergrößert, was ebenfalls positiv gewertet werden kann.
Die Schulden von Schneider Electric S.E. betragen 26,44 Mrd. EUR. Im Verhältnis zum Vermögen entspricht dies einer Schuldenquote von 48,5%.
Die Schuldenquote konnte gegenüber dem vorangegangenen Geschäftsjahr verringert werden, was prinzipiell positiv ist.
Schneider Electric S.E. hat im Jahr 2021 einen Freien Cashflow von 2,74 Mrd. EUR erwirtschaftet. Dieser Betrag entspricht der Tilgungskraft von Schneider Electric S.E.. Würde der gesamte Betrag zur Schuldentilgung eingesetzt werden, so könnten die Schulden theoretisch innerhalb von 9,6 Jahren getilgt werden.
Das Working Capital, also die kurzfristigen Vermögenswerte abzüglich der kurzfristigen Verbindlichkeiten, ist positiv. Damit ist genügend Liquidität vorhanden, dass das Unternehmen bei kurzfristigen Krisen nicht gleich in finanzielle Bedrängnis gerät.
Zieht man nun vom Working Capital die Langfristigen Verbindlichkeiten ab und normiert diesen Wert, so ergibt sich für Schneider Electric S.E., dass 9,7% der Marktkapitalisierung an kurzfristigen Vermögenswerten nach einer theoretischen Tilgung aller Verbindlichkeiten fehlen. Schneider Electric S.E. riskiert also mit der Schuldenquote die finanzielle Unabhängigkeit. Das Unternehmen könnte daher bei kurzfristigen Krisen in Bedrängnis geraten. Dies ist eher negativ zu werten.
Der Piotroski F-Score, benannt nach seinem Entwickler, dem Stanford Professor Joseph Piotroski, ist eine Maßzahl für die finanzielle Stärke eines Unternehmens.
Der F-Score ist eine ganzzahlige Zahl zwischen 0 und 9. Er wird durch simples Abfragen von 9 finanziellen Kriterien aus drei verschiedenen Bereichen berechnet. Jede positive Antwort zählt dabei einen Punkt.
Erzielt ein Unternehmen mindestens 7 Punkte, weist dies auf eine sehr starke finanzielle Situation hin. Beträgt der F-Score hingegen nur zwei Punkte oder weniger, dann ist das Unternehmen finanziell eher schwach aufgestellt.
Der Piotroski F-Score von Schneider Electric S.E. beträgt derzeit 8 von 9 Punkten. Dies weist auf eine sehr gute finanzielle Situation des Unternehmens hin. Der F-Score bewertet drei verschiedene Kategorien. Laut Bilanz von 12/21 werden die verschiedenen Kategorien wie folgt bewertet:
Die erste Kategorie beschreibt, wie profitabel das Unternehmen arbeitet. Alle 4 Kriterien dieser Kategorie erzielten jeweils einen Punkt. Die Profitabilität kann damit als sehr hoch bewertet werden:
Kapitalrendite positiv? | Ja | 1 Punkt |
Operativer Cashflow positiv? | Ja | 1 Punkt |
Kapitalrendite höher als im Vorjahr? | Ja | 1 Punkt |
Operativer Cashflow höher als der Nettogewinn? | Ja | 1 Punkt |
Die nächste Kategorie umfasst die Kriterien Leverage, Liquidität und Finanzierung. Zwei dieser drei Kriterien erzielten jeweils einen Punkt. Damit ist das Unternehmen wirtschaftlich gut aufgestellt:
Verschuldungsgrad geringer als im Vorjahr? | Ja | 1 Punkt |
Liquidität höher als im Vorjahr? | Nein | 0 Punkte |
Anzahl der ausstehenden Aktien nicht höher als im Vorjahr? | Ja | 1 Punkt |
Die letzte Kategorie beschreibt, wie effizient das Unternehmen wirtschaftet. Beide Kriterien konnten einen Punkt erzielen. Demnach arbeitet das Unternehmen sehr effizient:
Rohmarge höher als im Vorjahr? | Ja | 1 Punkt |
Kapitalumschlag höher als im Vorjahr? | Ja | 1 Punkt |
Die Aktie der Woche wird immer Donnerstags automatisch ermittelt und analysiert. Dabei müssen verschiedene Kriterien bezüglich der Bewertung, der Unternehmensqualität sowie der Analystenschätzung erfüllt sein.
So darf die Bewertung an der Börse maximal 25% über der Referenzbewertung, also der durchschnittlichen Bewertung von Unternehmen desselben Sektors betragen. Die Buffet Indikator (Buffin) Bewertung darf nicht über der Normalbewertung liegen.
Bezüglich der Unternehmensqualität muss die Freie Cashflow Renite (FCR) mindestens 12% betragen, der Capflow darf nicht höher als 50% sein und sich im positiven Bereich bewegen. Die durchschnittliche Gewinnentwicklung der letzten fünf Jahre muss mindestens 7% betragen haben.
Bezüglich der Analystenschätzung muss diese für die nächsten ca. zwei Geschäftsjahre höher ausfallen als das Ergebnis der letzten Bilanz. Zudem muss die Gewinnprognose auf mindestens zwei Analystenschätzungen beruhen.
Wurde eine Aktie als Aktie der Woche ausgewählt, so kann dieselbe Aktie für die nächsten 12 Wochen nicht erneut zur Aktie der Woche gewählt werden.